Programm 2022/2023 – 9. Konzert

MI | 24.05.23 | 20.00 Uhr

Quatuor Ébène

„Wir brauchen die Inspiration durch das Publikum!“ sagte Raphaël Merlin im Frühjahr 2020 im Interview mit der NZZ, es sei einer der zentralen Gedanken ihres „Beethoven Around the World“ Projekts. Zwischen Mai 2019 und Januar 2020 nahm die Quatuor Ébène die 16 Streichquartette Beethovens in einem weltumspannenden Projekt auf 6 Kontinenten auf. 

Mit dieser Gesamteinspielung zelebrierten die vier Franzosen zugleich ihr 20. Bühnenjubiläum, das sie mit Aufführungen in großen Sälen Europas, wie der Philharmonie de Paris oder der Alten Oper Frankfurt, gekrönt haben. Auch Einladungen aus der Carnegie Hall New York, vom Verbier Festival und dem Wiener Konzerthaus standen auf der Agenda. Nach Studien beim Quatuor Ysaÿe in Paris sowie bei Gábor Takács, Eberhard Feltz und György Kurtág folgte der beispiellose und herausragende Sieg beim ARD Musikwettbewerb 2004. Damit begann der Aufstieg des Quatuor Ébène, der in zahlreichen weiteren Preisen und Auszeichnungen mündete. So wurde das Quartett z.B. 2005 mit dem Belmont-Preis der Forberg-Schneider-Stiftung ausgezeichnet, war 2007 Preisträger des Borletti-Buitoni Trusts, und wurde 2019 als erstes Ensemble mit dem Preis der Frankfurter Musikmesse geehrt. Neben dem traditionellen Repertoire taucht das Quartett auch immer wieder in andere Stile ein („Ein Streichquartett, das sich mühelos in eine Jazzband verwandeln kann“ New York Times, 2009). Was 1999 als Zerstreuungsübung vier junger Musiker in den Proberäumen der Universität begann – improvisieren über Jazz-Standards & Pop-Songs, wurde zu einem Markenzeichen des Quatuor Ébène. Bis heute hat das Quartett in diesen Genres drei Alben veröffentlicht. Der freie Umgang mit diversen Stilen erzeugt eine Spannung, die jedem Aspekt ihres künstlerischen Wirkens guttut. Diese Vielschichtigkeit im musikalischen Œuvre wurde von Beginn an begeistert von Publikum und Kritikern aufgenommen. Die Alben des Quatuor Ébène mit Aufnahmen von Bartók, Beethoven, Debussy, Haydn, Fauré und den Mendelssohn-Geschwistern wurden mehrfach ausgezeichnet. In den Jahren 2015 und 2016 haben sich die Musiker dem Thema „Lied“ gewidmet. So wirkten sie an dem Album „Green (Mélodies françaises)“ von Philippe Jaroussky mit und veröffentlichten ein Schubert Album mit Matthias Goerne (Arrangements für Streichquartett, Bariton und Kontrabass von Raphaël Merlin) und dem Schubert Streichquintett mit Gautier Capuçon. Mit ihrem charismatischen Spiel, ihrem frischen Zugang zur Tradition und dem offenen Umgang mit neuen Formen gelingt es den Musikern, einen weiten und jüngeren Zuschauerkreis zu begeistern und ihr Talent in regelmäßigen Meisterkursen im Conservatoire Paris zu vermitteln. Im Januar 2021 war das Quartett von der Hochschule München beauftragt worden im Rahmen der neugegründeten „Quatuor Ébène Academy“ eine Streichquartett-Klasse aufzubauen. Bereits seit Herbst 2020 ist Raphaël Merlin an der Münchner Hochschule Professor für Kammermusik. Nach fast 21 Jahren des konstanten Tournee-Lebens hat sich das Quartett ein Sabbatical gegönnt und kehrte im Oktober 2021 wieder auf die Bühne zurück, u.a. mit Konzerten in den Philharmonien Luxembourg, Paris, Berlin & Köln sowie der Carnegie Hall New York City und dem Wiener Konzerthaus. Zusammen mit ihren Kollegen vom Belcea Quartet werden sich die vier zu einem Oktett formieren und mit Mendelssohn und Enescu auf Tournee sein. 

Programm

W. A. Mozart
Fünf vierstimmige Fugen KV 405 (aus J.S. Bachs „Wohltemperiertem Klavier“)

G. Ligeti
Streichquartett Nr. 1 „Métamorphoses nocturnes“

R. Schumann
Streichquartett Nr. 1 op. 41/1