1. Meisterkonzert: Beethovens 5 Sonaten für Klavier und Violoncello

Alexander Lonquich bekommt langsam Routine in gleich mehrfacher Hinsicht: Zum wiederholten Mal hat er das Saisoneröffnungskonzert gespielt, wieder mit einem Zyklus, wieder mit Werken von Beethoven und wieder fünf Stück an der Zahl: Mit seinem kongenialen Partner Nicolas Altstaedt am Cello präsentierte er die fünf Sonaten für Klavier und Violoncello. Einziger Unterschied zu seinem letzten Besuch: Es wurde nur ein Abend für alle Werke benötigt, auch, wenn es ein durchaus langes Hörerlebnis wurde.

Bühnenmeister Joschka Bujny hatte ein sehr intimes und ausdrucksstarkes Bühnenlicht mit den Musikern besprochen, was dem gesamten Auftritt einen wunderbaren äußeren Rahmen gab.

Beethovens Sonaten sind weiß Gott keine leichte Kost, weder für die Interpreten noch für die Zuhörer. Der große Komponist verlangt ein konzentriertes Zuhören, das leider einmal durch eine Rückkopplung eines Hörgerätes zum Glück nur kurz beeinträchtigt wurde. Leider war die Pausenangabe der Agentur nicht richtig und so sorgte es etwas für Unruhe, als nach den beiden Sonaten Opus 5 gleich die wunderbare Sonate Opus 69 anschloss. So blieb die zweite Hälfte ganz den beiden Sonaten Opus 102 überlassen, bevor ein Scherzo aus einer Sonate von Britten als kleine (gezupfte) Zugabe den Abend auf der Bühne abrundete.

Das Zusammenspiel der beiden hervorragenden Musiker ließ keine Wünsche offen. Man konnte erfüllt und in dem Bewusstsein nach Hause gehen, Beethoven in seinen drei Schaffensperioden erlebt und durchlebt zu haben. Die zyklische Aufführung dieser Werke gibt einem ein noch besseres Verständnis für diese Werke.

In Kürze werden die beiden Musiker diese auch auf CD einspielen, wir werden Sie unterrichten, sobald die CD erscheint.

Christoph-Otto Beyer, selber Cellist und Leiter des Ostfriesischen Kammerorchesters, führte sachkundig in die Sonaten ein. Seine umfassenden Erläuterungen haben sicher dazu beigetragen, dass sich der Zugang zu diesen Werken für manchen Besucher etwas besser erschließen ließ. Entsprechend wurde nach dem Konzert in kleinerer Runde noch ausgiebig gefachsimpelt und eine tiefer gehende Werkanalyse betrieben, die nicht nur die Beethoven´schen Sonaten umfasste. Christoph-Otto sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt. Ein langer Konzertabend endete dann gegen Mitternacht.

Welcher Zyklus der nächste sein wird, den Alexander Lonquich in Leer spielen wird, ist noch nicht entschieden.

Konzertkritik in der Ostfriesen Zeitung von Frau B. Fischer

Pianist Alexander Lonquich in der Vorbereitung zum Konzert

… und etwas Nervennahrung für die Künstler

Pianist Alexander Lonquich und Cellist Nicolas Altstaedt auf der Konzertbühne

Nachbesprechung der Musik mit Christoph-Otto Beyer und den beiden Musikern