3. Meisterkonzert: S. Kam, O. Kam, M. Porat
Seltener als man vielleicht denken mag kommt die Familie Kam dazu, gemeinsam zu musizieren, dazu sind Schwester und Bruder viel zu sehr mit eigenen Projekten beschäftigt, die beide rund um den Globus führen. Sharon als gefeierte Solistin mit der Klarinette reiste aus Bielefeld an, Ori, der nach seinem Ausscheiden aus dem Orchester der Berliner Philharmoniker sich voll und ganz auf seine Mitwirkung im Jerusalem-Quartet konzentriert, kam aus Zürich, wo er noch eine Professur innehat. Und so war die Wiedersehensfreude im Hotel Hafenspeicher am vergangenen Samstag auch entsprechend groß. Erweitert wurde die Runde durch einen weiteren Freund der Familie, Matan Porat (Klavier), der ebenfalls aus Israel stammt und aus Berlin angereist war. Und so war die Arbeitssprache bei der Probe um 17:30 Uhr im Theater an der Blinke natürlich auch klar.
Gemeinsam gestalteten die drei Musiker einen kammermusikalischen Wohlfühlabend, nicht nur für das Publikum, sondern wohl auch ein klein wenig für sich selber, was der musikalischen Aussagekraft und dem gekonnten Zusammenspiel noch das gewisse Etwas verlieh. Nach dem sogenannten „Kegelstatt-Trio“ von Mozart, das zum Standart-Repertoire für diese Besetzung gehört, waren es vor allem die „Märchenerzählungen“ von Robert Schumann, die in ihrer Komplexität bzw. die Multidimension dieser Komposition (, die Schumann für einen privaten Kreis komponierte), die das Publikum berührten. Der letzte Satz aus Bartoks „Kontrasten“ bildete dann einen furiosen Schluss für das Konzert, der um eine Zugabe von der aktuellen CD erweitert wurde, nämlich das „Jazzical 2“ von Ilian Rechtman (geb. 1961).
Auch die „Nachlese“ im Foyer genossen die Musiker sichtlich. Um 23:30 Uhr ging es ins Hotel zurück, um am nächsten Tag wieder in drei verschiedene Richtungen abzureisen.
Konzertkritik in der Ostfriesen Zeitung von Frau B. Fischer
Die Zuhörer sind begeistert
Matan Porat, Ori Kam und Sharon Kam nach dem Applaus