Augen auf bei der Berufswahl, möchte man jedem jungen Menschen zurufen, der das Helsinki Baroque Orchestra in Leer hören konnte. Denn, was man nicht sehen, geschweige denn hören konnte: Das Orchester kam am Nachmittag in Leer an, war morgens in Helsinki per Flieger nach Hamburg gestartet, dann ging es per Bus von Hamburg nach Leer. Am nächsten Morgen war frühes Wecken angesagt, denn der Bus fuhr ab 4:30 vom Hotel wieder nach Hamburg, damit die Musiker wieder am Nachmittag in Helsinki sein konnten, da sie in Finnland noch zwei programmgleiche Konzerte in den nächsten zwei Tagen spielten. Da tat eine warme Mahlzeit allen nach dem Konzert richtig gut, daher unser Dank an das Catering-Team der Blinke, das es möglich machten.

Das Konzert litt leider in der ersten Hälfte unter einer Rückkopplung eines Hörgerätes. Kein Akustiker konnte bisher erklären, warum dieser Signalton ausgerechnet in einer Frequenz abgestrahlt wird, die ein Träger eines Hörgerätes sowieso nicht wahrnehmen kann, warum nur…? Und warum hat kein Platznachbar den „Verursacher“ oder die „Verursacherin“ darauf hingewiesen?

Dieser hochfrequente Ton wird immer dann ausgelöst, wenn das Hörgerät nicht sauber ist oder wenn man es vom Ohr abnimmt (, da ja die Blinke eine so hervorragende Akustik hat,) und es in der Jackett- oder Handtasche steckt (und vergisst). Zum Glück war der Pfeifton in der zweiten Programmhälfte nicht mehr zu hören!

Schon am Ende der ersten Programmhälfte war das Publikum beeindruckt von der Vielseitigkeit (oder sollte man besser sagen: Vielsaitigkeit) von Dmitry Sinkovsky. Ob nun Dirigent, Countertenor oder Violinist (und alle drei Professionen in höchster Qualität): Früher nannte man solche Musiker „Universalgenies“. Schön, diese Kombination aus Solisten und einem professionellen Barock-Orchester in Leer erlebt zu haben. Alle weiteren Details sind der höchstqualifizierten, beigefügten Konzertkritik von Frau Fischer zu entnehmen.

Apropos Berufswahl: Das Orchester wird Weihnachten auf Tournee in China sein. Hoffentlich haben wir nun keinem möglichen angehenden Orchestermusiker seine Motivation geraubt…

Unserm Publikum wünschen wir ein friedliches Weihnachtsfest. Der Verein junger Kaufleute freut sich schon auf das Konzert im Januar, dann wird das Programm der folgenden Saison bekanntgegeben. Und obwohl es momentan nur Wenigen bekannt ist, gibt es schon neue Abonnenten, die für die nächste Spielzeit gebucht haben. Völlig zu Recht, wie Sie sehen werden!