3. Meisterkonzert: Streichquartett mit Klavier

Das Konzert mit dem Emerson String Quartet und Elisabeth Leonskaja hatte sehr singulären Charakter: Es war der Auftakt einer Reihe von Konzerten, die das Streichquartett durch Europa führen (in Deutschland treten sie in dieser Periode nur noch in Dortmund auf), und mit Frau Leonskaja war es sogar das einzige Konzert.

Frau Fischer hat in ihrer Kritik mal wieder Vieles genau wiedergegeben: Man kann sich das Streichquartett von Britten und auch das Klavierquintett Schostakowitschs nicht nach einmaligem Hören erschließen, aber irgendwann muss man schließlich damit anfangen. Und jeder dürfte bemerkt haben, dass es sich um wirklich „große“ Werke handelte. Dem Zauber der Musik konnte sich kaum jemand verschließen: Sie verbreitete eine teilweise traurige, bisweilen deprimierende Stimmung, handelte gleichsam aber auch vom Trost und freudvoller Hoffnung.

Zwei Unterbrechungen gab es: Der Bruch eines Geigenbogens bei Eugene Drucker und der Neubeginn des Lento, des vierten Satzes im Klavierquintett, nachdem der erste Einstieg durch einen Hustenanfall im Publikum unterbrochen wurde. Umso größer schien die Konzentration nach den jeweiligen Wiederaufnahmen durch die Interpreten und das Publikum. Man kann schon den Eindruck gewinnen, dass alle störenden Nebengeräusche in unseren Konzerten von den bösen „H´s“ Begleitet werden: Vom Husten, von Handys und Hörgeräten. Schade.

Die Wiedergabe des Klavierquintetts von Schostakowitsch darf man getrost als sehr autorisiert bezeichnen, schließlich hat Frau Leonskaja den großen Komponisten noch persönlich gekannt und war zweimal bei ihm zuhause. So gesehen war es für sie eine Herzensangelegenheit, dieses Stück mit ins Programm aufzunehmen. Eine Herzensangelegenheit der großen Pianistin war am Mittag des Konzerttages auch der Besuch am Grab von Frau Schumacher, an dem sie ein paar Blumen niederlegte. Beide verband eine langjährige Freundschaft, die weit über das Musikalische hinausging.

Der zweite Höhepunkt des Abends war sicher die Enthüllung einer Gedenktafel für Frau Margarete Schumacher, die den Verein junger Kaufleute auf das internationale Niveau gebracht hat, das er versucht, bis heute zu halten und weiterhin zu etablieren. Die Ansprachen von Grietje Oldigs-Nannen und Karl-Ludwig Kramer haben dieses deutlich aufgezeigt. Uns so freuen wir uns, dieser körperlich kleinen, aber geistig so großen Dame, ein Denkmal zu setzen, da sie visionär in schwierigen Zeiten für Leer ihre Pläne durchsetzen konnte und dem Verein das Ansehen sicherte, von dem er bis heute profitiert.

Konzertkritik in der Ostfriesen Zeitung von Frau B. Fischer

Bericht in der Ostfriesen Zeitung von Dennis Schrimper

Das Emerson String Quartet mit Elisabeth Leonskaja nach der Zugabe

Elisabeth Lenonsaja und Grietje Oldigs-Nannen enthüllen die Gedenktafel für Margarete Schumacher

Elisabeth Leonskaja würdigt das Werk von Margarete Schumacher mit einer Rose; rechts: Karl-Ludwig Kramer

Elisabeth Leonskaja und Grietje Oldigs-Nannen vor der Gedenktafel für Margarete Schumacher

Die Gedenktafel für Margarete Schumacher